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1. Seniorentag im Landkreis Osnabrück
Auf dem Bild (v.l.n.r.) Harald Schulte (Verkehrsplanung), Jürgen Knuth (Landkreisvorsitzender 60plus) Kersten Wick (Kreissportbund), Annegret Lalottis (Bürgermeisterkandidatin GM-Hütte), Klaus Kraegeloh ( 60plus-Vorstand und Referent der Umfrageergebnisse), Dr. Maren Grautmann (Strategische Steuerung Landkreis Osnabrück) Werner Lager (Kreisvorsitzender der Landkreis –SPD).
Mit uns die Zukunft gestalten“, so das Motto der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus. Diese Aufforderung unterstützten sowohl Experten wie auch interessierte Gäste auf der ersten Seniorenkonferenz im Landkreis Osnabrück.
Interessierte Senioren aus dem gesamten Landkreis folgten gespannt den vorläufigen Ergebnissen der Umfrage zum „Leben im Alter“ im Landkreis Osnabrück, die von der Arbeitsgemeinschaft 60plus, der AWO und dem Sozialverband Deutschland im Landkreis durchgeführt wurde. Die Umfrageergebnisse und die eingeladenen hochkarätigen „Experten“ brachten weitere Aspekte und Anregungen in die Diskussion mit ein.
Rund 600 Antworten waren die Grundlage einer Umfrage-Zwischenauswertung, die die SPD- Arbeitsgemeinschaft 60plus auf der ersten Seniorenkonferenz in GM-Hütte vorstellte. „Die Umfrage führen wir bis zum Jahresende fort und schaffen uns damit eine Grundlage kommunalpolitische Forderungen für die Kommunalwahl 2011 auszuarbeiten“, so der AG-Kreisvorsitzende Jürgen Knuth. Dass die Arbeitsgemeinschaft Kraft und Kompetenz ausstrahlt räumte auch der Kreisvorsitzende Werner Lager in einem Grußwort ein. Die wichtige und besondere Stellung seniorenpolitischer Themen stellten auch die Bürgermeisterkandidatin in GM-Hütte Annegret Lalottis und die Ortsvereinsvorsitzende Jutta Olbricht heraus.
Klaus Kraegeloh stellte die verschiedenen Ergebnisse der Umfrage vor, die von eingeladenen Experten sowohl auf ihre Machbarkeit, die bisherigen Arbeitsschritte und die geplanten Perspektiven bewertet wurden.
Beim Blick auf die medizinische Versorgung zeigt sich, dass sich sowohl Hausärzte als auch Apotheken in erreichbarer Nähe befinden. Nichtsdestotrotz sind die meisten der Älteren vom eigenen PKW bzw. einer Person, die sie fährt, abhängig. Auch die Anzahl von Fachärzten ist auf dem Land problematisch, da sich nur in einigen Fällen die fachspezifischen Mediziner in näherer Umgebung befinden und so die Selbstständigkeit der Senioren und Seniorinnen eingeschränkt ist. Zwar bekommt der Großteil ohne Probleme medizinische Betreuung, jedoch ist die Zahl derer, die medizinische Unterstützung braucht, steigend und wird auch die ärztlichen Kapazitäten stärker in Anspruch nehmen. Dr. Maren Grautmann (Landkreis Osnabrück) stellte zu diesem Themenpaket Überlegungen der Landkreisverwaltung vor, die sowohl die Situation einer älter werdenden Bevölkerung, wie auch Entwicklungen älter werdender Mediziner in den Blick nimmt.
Güter des täglichen Bedarfs besorgen ältere Menschen im Landkreis in den häufigsten Fällen in der Nähe, sind dann jedoch meist mit dem eigenen Auto mobil. Gerade bei technischen Geräten und Bekleidung sind die Wege auf dem Land länger, sodass die Menschen notgedrungen mit dem PKW fahren müssen. Selten wird hier der öffentliche Nahverkehr genutzt, was zeigt, dass dieser schrittweise ausgebaut und somit den Menschen reizvoller gemacht werden sollte. Harald Schule als Leiter der Verkehrsplanung stellte in diesem Zusammenhang eine „gute Entwicklung in den letzten Jahren“ heraus. Machte allerdings auch die enormen finanziellen Aufwendungen deutlich, die der Ausbau des öffentlichen Personalverkehrs in Anspruch nimmt. Hier sind wir an einer besondere Nähe zum Kunden interessiert, die auch noch verbesserungsfähig ist. Die Distanz zur nächsten Haltestelle, die bei fast allen Befragten mindestens 15 Minuten entfernt ist, aber auch mit dem Fahrtakt von Bus und Bahn, der am Wochenende und abends durchaus bei zwei Stunden und mehr liegen kann, sind laut Umfrage gravierende Problempunkte. Dass die ältere Generation noch durchaus aktiv ist, zeigt sich in dem Trend, das Fahrrad als ein beliebtes Fortbewegungsmittel zu nutzen. Doch auch sonst werden viele Wege zu Fuß bewältigt. Trotzdem ist ein Auto auf dem Land unverzichtbar, und ein Großteil der Befragten nutzt dieses doch regelmäßig.
Information des täglichen Lebens bezieht der überwiegende Teil der Befragten aus den traditionellen Medien wie Zeitung und Fernsehen. Trotz allem sind die Seniorinnen und Senioren im Osnabrücker Landkreis in ihrer Freizeit aktiv. So besuchen beinahe alle Umfrageteilnehmer regelmäßig oder manchmal Veranstaltungen aller Art und organisieren sich in Vereinen. Soziale Kontakte knüpfen die älteren Menschen über ihr Hobby und auch Familienangehörige bzw. feste Freunde sind meist ortsnah. Kersten Wick als Geschäftsführer des Kreissportbundes griff diese Thesen auf und stellte aus seiner Sicht Angebote des Sportbundes für Seniorinnen und Senioren vor. Dabei standen nicht nur sportliche Angebote (z.B. unter gesundheitspolitischen Gesichtspunkten), sondern auch die Schaffung von gesellschaftlichen Verbindungen, im Mittelpunkt seiner Ausführungen.
Es gibt auch zahlreiche Fälle, in denen das Lebensumfeld nicht so ausgeprägt ist. Ursache hierfür können mangelnde Kontakte über ein Hobby, aber auch die in der Ferne wohnende Verwandtschaft sein. Viele Kinder und Verwandte ziehen ihrem Arbeitsangebot hinterher und hinterlassen Lücken in einem Familienverband. Also müssen wir Netze und Kontaktstellen schaffen, die diese Entwicklung auffangen. Für die Politik ist es jetzt wichtig entsprechende Aufgaben anzugehen. Der Trend dieser Umfrage macht deutlich, so Klaus Kraegeloh in seinem Schlusswort, noch erscheinen viele Ergebnisse nicht so dramatisch. Dass bedeutet auch, wir können jetzt Überlegungen auf den Weg bringen und müssen nicht, wie es leider oft passiert, „verpassten Möglichkeiten“ hinterherlaufen.